Kunst hat die Menschheit seit jeher begleitet. Sie ist Bestandteil der Kultur jeder Zivilisation, Zivilisationsperiode und Ethnie. Wenn wir Kunst als Sprache betrachten fällt auf, dass die Kommunikation zwischen Kunstobjekt und Betrachter auf unterschiedlichen Ebenen stattfindet. Gleiches gilt für Musik, Literatur, Film, Poesie etc. Doch in den letzten paar duzend Jahren ist im Sog diverser moderner Strömungen mehr und mehr von der ursprünglichen Idee der Kunst abhanden gekommen bis die Kommunikation am Ende kaum noch statt fand.


Sicher jeder kennt es; man steht vor einem wahrlich schönen und ausdrucksstarken Werk und man erlebt, dass ein Gefühl übermittelt wird. Es kann sein, dass man Gänsehaut kriegt, tief berührt ist oder bloss von der Schönheit überwältigt ist. Der Künstler hat eine Situation und Stimmung erzeugt, um seine Botschaft zu überbringen. Oder ein guter Schriftsteller, der eine Geschichte so schreiben kann, dass Sie packend ist und die Phantasie des Lesers anregt oder gar eine wertvolle Botschaft enthält. In alten Geschichten und Heldensagen werden häufig Elemente wie Mut, Demut, Schönheit dargestellt und gelehrt.

Wahre Kunst inspiriert und berührt

Kunst ist also eine Kommunikationsform. Sie findet von Herz zu Herz statt. Auch wenn es sich nicht um eine tiefsinnige Darstellung handelt, so haben trotzdem die ordnenden Elemente der Ästhetik ihre Wirkung auf uns. Ohne, dass wir darüber nachdenken müssen. Darüber hinaus werden oft auch Szenen aus der Geschichte und dem Zusammenleben der Menschen etc. dargestellt.

Damit ein Künstler diese Art der Kommunikation erreichen kann, muss er normalerweise selbst diesen Moment und diese Stimmung erlebt haben bzw. diese «nachfühlen» können. So wie ein Schauspieler, der sich voll in seine Rolle versetzten muss, damit er sie authentisch spielen kann. Hinzu kommen das Grundverständnis über die Ästhetik, Proportionen und natürlich die technischen Fähigkeiten, etwa um ein Bild detailgetreu zu malen, oder ein harmonisches Musikstück zu komponieren.

Ein wahres Kunstwerk ist nur ein Schatten der göttlichen Vollkommenheit.

Michelangelo

Unabhängig von der Form – sei es Poesie, Malerei, Musik oder Film – bedarf es, um überwältigende Schönheit und zeitlose Kunst zu erschaffen, dass der Künstler selbst ein reines Herz haben muss. Grössen wie etwa Beethoven, Mozart und Michelangelo haben dies erreicht. Ihre zeitlosen Werke berühren und inspirieren die Menschen noch heute mit ihrer überwältigenden Perfektion. Überragende Künstler, sowohl aus der heutigen Zeit wie aus früheren Epochen, pflegten sehr hohe moralische Standards. Diese haben es ihnen überhaupt erst ermöglicht solche Meisterwerke zu erschaffen.

Sinnfreiheit moderner Kunst

Moderne Kunst hingegen steht oft im Gegensatz zu Harmonie und Ästhetik. Die Herz zu Herz Kommunikation kann häufig gar nicht stattfinden, sondern man betrachtet ein Werk und analysiert und debattiert darüber welche Botschaft der Künstler überhaupt überbringen möchte. Manchen Künstlern geht es auch nur darum zu schockieren. Vermutlich braucht es heutzutage deshalb sog. «Kunstexperten», die einen Sinn in inhaltslosen Werken suchen…

Das Tiefsinnige, das Inspirierende und das Schöne wurden ersetzt durch das Neue, das Andere und das Hässliche. […] Das Niveau sank, bis es kein Niveau mehr gab. Alles, was übrigblieb, war der persönliche Ausdruck.

Robert Florczak, Künstler und Grafiker

Selbiges gilt für den Bereich der Musik, Film etc. Gerade in der Pop- und Rockmusik werden häufig düstere Stimmungen und Inhalte vermittelt, die geradezu im Gegensatz zum Leben stehen. Wenn das Herz, die Moral eines Künstlers schlecht ist, wie kann denn das was er ausdrückt schön, lebendig und herrlich sein? Welchen Wert kann es vermitteln? Schaut man das Leben vieler Künstler an, die es teilweise zu grossem Ruhm und Reichtum gebracht haben, so stellt man schnell fest, dass es voller Skandale ist und nicht wenige haben Selbstmord begangen oder sie sind an übermässigem Drogenkonsum gestorben.

Noch erschreckender ist es, wenn Symbole unserer Kultur verschandelt werden. Besonders befremdend fand ich die folgende Darstellung eines Lebensbaums, den ich in einer Kirche(!) in Schweden gesehen habe. Der Lebensbaum ist ein Symbol der Verbundenheit. Seine Wurzeln reichen tief in die Erde und seine Äste weit in den Himmel. Es ist ein Symbol, das weltweit in zahlreichen Kulturen und Religionen eine grosse Bedeutung hat. Der Künstler hat den Lebensbaum einfach verkehrt herum dargestellt. Dies zeigt sehr gut, bis zu welchem Grad die Kunst entartet ist, hässlich und schön wurden vertauscht. Noch beschämender als das Kunstwerk selbst ist, dass so etwas in einer Kirche ausgestellt wird.

Umgedrehter Lebensbaum in der Kathedrale in Uppsala, Schweden

Kunst trägt die Essenz einer Nation, Ethnie oder Zivilisation und ist deren Erbe. Nun drängt sich die Frage auf, welche Kultur mit dem Strom der heutigen Moderne erschaffen wird. Doch machen Sie den Vergleich selbst: Besuchen Sie z.B. eine Ausstellung über Moderne Kunst und eine mit Gemälden aus der Renaissance und fühlen Sie den Unterschied.

Fazit

Übertragen auf die Fotografie bedeutet dies für mich, dass ich mit meinem künstlerischen Schaffen, das Schöne und Gute zeigen und fördern möchte. Die Schönheit, der Reichtum und die Göttlichkeit der Natur ist ein ideales Feld um dies zu tun. Zugleich erweitere ich mein Wissen und meine Fähigkeiten rund um die Fotografie laufend. Ich wünsche mir, dass meine Werke die Betrachter staunen, träumen sowie inspirieren mögen und ihnen eine heitere Stimmung vermitteln.

Anlass für diesen Artikel war das Projekt «Gasträume 2020 – Kunst auf öffentlichen Plätzen Zürichs», welches seit mehreren Jahren durch die Stadt Zürich unterstützt wird. Ich kam auf meinem Arbeitsweg in den «Genuss» diese «Kunstwerke» zu begutachten. Es mag das eine sein, solche Dinge zu kreieren, es ist aber etwas anderes, wenn für solchen Unsinn auch noch die Ressourcen der Bevölkerung verschwendet werden. Doch machen Sie sich ihr eigenes Bild. Auf der Webseite des Projekts finden Sie die Werke der aktuellen und vergangenen Ausstellungen:

https://www.stadt-zuerich.ch/ted/de/index/oeffentlicher_raum/kunst_oeffentlicher_raum/initiieren_produzieren/gastraeume/projekte.html

Moderne Kunst in Zürich «Illumination» von Jorge Macchi
Moderne Kunst in Zürich «Quasi un Babau» von Aldo Mozzini
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